Eine musikalische Lesung
Der Trailer zu unserem Fontane-Programm ist da!!
„Wir stecken tief in der Dekadenz;
das Sensationelle gilt, und nur einem strömt die Menge noch begeistert zu: dem baren Unsinn.“
Aktuell? Brandaktuell!
Und doch: von Theodor Fontane stammt dieses Zitat.
Ein Mann mit Blick für’s Nahe und
Weite.
Ein Mann, der die bestehende Welt
in Frage stellte.
Ein Mann, der preußischen Frauenfiguren
Namen und Gefühle gab,
ihnen ganze Romane widmete.
Ein Mann mit Eigensinn.
Der gebürtige Preuße hugenottischer Abstammung
fühlte sich ein stückweit französisch
– liebte er es doch, seinen Namen französisch:
[fɔ̃.tan] ausgesprochen zu hören – aber wurde
in Frankreich kriegsgefangen und als verdächtigter Spion beinahe hingerichtet.
Ein Mann, der der Großzügigkeit im „Ribbeck“
ein Denkmal setze und gleichsam seinen eigenen Existenzkampf führte.
Ein Mann mit Liebe zur Heimat. In seinen Wanderungen
durch die Mark Brandenburg, in seinen
Romanen und Gedichten hat er unserer Region
ein unvergleichliches Denkmal hinterlassen….
Denn wie schon Bismarck sagte: „Die Hugenotten
sind die besten Preussen…“ .
Theodor Fontane (1819 – 1898), dt. Schriftsteller, Journalist, Erzähler und Theaterkritiker
Zu seinem 200. Geburtstag erinnern wir in Instrumentalmusik, in Liedern („Ribbeck“, „Heimat“,
„Frühling“ u.a.), und natürlich in Lesung an ihn, der immer noch auf brandaktuelle
Fragen Antworten – und Hoffnung gibt:
„Große Zeiten sind immer Zeiten, in denen alles schief geht.“
Ensemble-Besetzungen:
Trio: Violine, Klavier und Lesung
Trio: Sopran, Klavier und Lesung
Quartett: Sopran, Violine, Klavier und Lesung
Salon K&K
Anna Barbara Kastelewicz und Johanna Krumin mit Gästen
René Hofschneider – Lesung
wurde in Detmold geboren und wuchs mit seinen zwei Brüdern in Berlin auf. Dort kam er im Alter von 15 Jahren zum ersten Mal mit dem Theater in Kontakt und lernte in zunächst kleinen Rollen die Staatlichen Schauspielbühnen Berlins unter Hans Lietzau und Boy Gobert kennen.
Hier entdeckte ihn Hans Neuenfels für die Rolle “Ottokar” in seinem Film Schroffenstein nach Heinrich v. Kleist. Der Film wurde bei Salzburg gedreht, wo er dann auch seine Ausbildung am Mozarteum begann. Nach der Schauspielschule beschritt er den langen Weg durch die Provinz über Heidelberg, Aachen, Stuttgart und Marburg und kehrte schließlich zum Grips-Theater nach Berlin zurück. Mit wunderbaren Tourneen des Stückes LINIE 1 nach Australien, New York und Jerusalem vergingen fast 5 Jahre, bis vorerst Film und Fernsehen in den Vordergrund traten.
Neben verschiedenen Produktionen (Tatort, Wilsberg, Doppelter Einsatz, Soko Leipzig, Soko Wismar, Danni Lowinski, Unsere Farm in Irland, Der Dicke, Inga Lindström) spielte er die Hauptrolle in einer der ersten in Deutschland verwirklichten Sitcoms (Ein Job fürs Leben).
In den Drehpausen bildete er sich immer wieder weiter: während eines dreijährigen Seminars in der Meisterklasse von Jurij Alschitz (GITIS Moskau) lernte er die russischen Spielmethoden kennen, die mit dem Studium von Anatoli Wassiljew vertieft wurden.
Mit dem Stück Venedig im Schnee (2008) fand René zurück zum Theater und begann außerdem eine äußerst fruchtbare Kooperation mit Matthias Freihof. Im Zuge dieser bis heute andauernden Zusammenarbeit tourt René mit verschiedenen Stücken durch ganz Deutschland.
Neben der Schauspielerei studierte René Hofschneider die chinesische Medizin.
Johanna Krumin – Sopran
über die Mikis Theodorakis sagt: “Johanna singt das so, dass man zuhören muss. Näher kann man mir als Musiker nicht sein.“*, studierte in ihrer Heimatstadt Berlin Gesang bei Prof. Renate Krahmer und Julia Varady (HfM Hanns Eisler).
Während des Studiums arbeitete sie fest angestellt im Rias Kammerchor Berlin.
Es folgten Bühnen-Engagements u. a. auf der Ruhrtriennale, an einigen deutschen Theatern, an der mongolischen Staatsoper Ulan Bator sowie an der Hamburger Staatsoper als Cover.
Als Konzert- und Oratoriensängerin sang Johanna Krumin u.a. auf dem Bachfest Leipzig, dem MDR Musiksommer, mit dem Leipziger Kammerorchester, dem Deutschen Kammerorchester, dem Gewandhaus-Oktett, dem Bach Collegium Berlin, dem BSO, dem Konzerthausorchester Berlin, der Potsdamer Kammerakademie, der Neue Westfälischen Philharmonie, dem Filmorchester Babelsberg, dem Bratislava Kammerorchester, auf verschiedenen europäischen Kammermusikfestivals, in Form von Rundfunkkonzerten und CD-Einspielungen.
Für die Rolle der Manon/Massenet wurde sie als beste Nachwuchssängerin des Jahres nominiert (Kritikerpreis).
Darüber hinaus kommt es regelmäßig zu künstlerisch-musikalischer Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Deutschem Bundestag, dem Auswärtigen Amt Deutschland, dem Olympiastadion Berlin, Phase 7 performing art und als Co-Trainierin mit dem Leadership Orchestra (inhouse trainings).
Neben regelmäßiger pädagogischer Tätigkeit folgte Johanna Krumin Einladungen workshops zu leiten wie z.B. “Le chant – Le Lied” auf der Deutschen Kulturwoche Benin/Afrika, Einladungen einen Artikel zu veröffentlichen in der Zeitschrift “Forum Kirchenmusik” über Textbehandlung im Singen und einen Vortag zu halten zum Thema “Verhältnis Wort und Ton beim Singen”.
Ihre aktuelle vom Bayerischen Rundfunk koproduzierte Lied-Solo-CD hat den supersonic award Schallplattenpreis gewonnen.
*(Athener Tagebuch Asteris Kutulas asti-blog.de 29.07.2015)
Anna Barbara Kastelewicz – Violine
arbeitet als Solistin, Kammermusikerin und Konzertmeisterin. Mit Auftritten und Tourneen in Europa und Asien ist sie national und international präsent. Sie spielt Rundfunk-, Fernseh- und Tonträger- Aufnahmen ein. In ihren Projekten verbindet sie gern die verschiedenen Künste miteinander und moderiert ihre Konzerte.
Anna Barbara Kastelewicz gründete zwei Projektorchester, das „neue barockorchester berlin“ und das „neue konzertorchester berlin“, die sie als Konzertmeisterin selbst leitet. Von 2007 bis 2013 hatte sie die künstlerische Leitung des „Musikfestivals Lüneburger Heide“ inne, im Jahr 2016 gründete sie „Kulturschlaglicht / Brandenburgische Kulturfestspiele in Schlössern und Gärten“, ein Festival, das musikalische Aufführungen mit Licht- und Klangdesign, Vorträgen und Führungen durch die historischen Orte mit ihrem besonderen Flair verbindet.
Intensiv widmet sie sich der Musikwissenschaft. Sie forscht zum Thema “Musik in den Speziallagern der sowjetischen Besatzungsmacht 1945 – 1950 auf deutschem Boden”. Es ist ihr ein großes Anliegen, die dort entstandene und aufgeführte Musik und ihre Hintergründe in Vorträgen, Aufführungen und Aufnahmen wiederzubeleben und bleibend ins Gedächtnis zu rufen. In enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten Kurt Hauschild erarbeitete Anna Barbara Kastelewicz die Interpretation seiner Werke, erstellte ein kommentiertes Werkverzeichnis und eine Edition seines 8. Streichquartettes „Jan Palach“.
Anna Barbara Kastelewicz ist als Lehrbeauftragte an Hochschulen für Musik tätig. Die gebürtige
Berlinerin lebt als freischaffende Künstlerin in Berlin.
Ulugbek Palvanov – Klavier
wurde 1974 in Usbekistan geboren und begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Er besuchte zunächst die Spezialmusikschule in Taschkent und wechselte in weiterer Folge an das Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau. 1997 setzte Ulugbek Palvanov seine Studien in Deutschland fort, wobei er zuerst bei Prof. Klaus Bässler und später bei Prof. Klaus Hellwig in Berlin studierte. Darüber hinaus erhält er wichtige künstlerische Impulse von Prof. Lev Naumov.
Den Grundstein für seine inzwischen viel beachtete pianistische Karriere legte der Gewinn einer Vielzahl von nationalen sowie internationalen Wettbewerben.
Als Solist tritt Ulugbek Palvanov in ganz Europa, den USA sowie in Russland auf. Er spielte unter anderem mit dem Moscow Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic, dem Bozen Chamber Orchestra sowie dem Georgischen Philharmonischen Orchester zusammen. Als viel gefragter Solist und Kammermusiker trat Ulugbek Palvanov unter anderem beim Newport Music Festival und Van Cliburn Foundation in den USA, beim Kyoto Music Festival in Japan sowie in vielen namhaften Konzertsälen der Gegenwart auf. Zu seinen ausgewählten zukünftigen Projekten zählen Konzertauftritte in Berlin, Oslo, Hamburg und Austin.
Im Mai 2018 wurde Ulugbek Palvanov im Duo mit David Yonan (Violine) Preisträger eine Silbermedaille bei den Global Music Awards in den USA, Los Angeles: in den Kategorien „Ensemble und Neue Komposition“ für die live-Aufnahme eines Werkes des italienisch-kanadischen Komponisten Sandro Fazzolari, Sonate Nr. 1 op. 5 und die Sonate Nr. 2 für Violine und Piano.
Seit 2014 ist er Künstlerischer Leiter der Konzertreihe Pianowerke. Palvanov lebt in Berlin.
© Fotos: Jens Rötzsch/J.Krumin/M.Knickriem