Bode Quartett


K. Borrmann

Solisten des neuen barockorchester berlin haben sich zum Bode Quartett zusammengefunden. Das Quartett präsentiert Kammermusik in historischer Aufführungspraxis auf historischen Instrumenten. Neues trifft auf Altes, Seltenes auf Bekanntes – das ist das Konzept des Bode Quartetts.

Das Motiv der Gegensätze spiegelt sich in der Vorliebe des Bode Quartetts für Kombinationen von selten aufgeführten Werken von zeitgenössischen Komponisten oder barocken Komponistinnen, die auf bekanntere Klassiker treffen.

Die Aufführung von Werken der Streichquartettliteratur in historischer Spielweise ist eine seltene Besonderheit auf den Konzertpodien. Das Bode Quartett arbeitet parallel auch mit modernem Instrumentarium und lotet die Möglichkeiten unterschiedlicher Spannung und Klangfarbe in seinem Repertoire aus.

 


50 Jahre nach dem Prager Frühling – das aktuelle Programm 2018

„Zu lange haben wir im Dunkeln gelebt, treten wir ins Licht.“
―Alexander Dubcek

Mit dem Ausdruck “Prager Frühling” verbindet man vor allem eins: Sein gewaltsames Ende. Zum 50ten Jahrestag des Prager Frühlings und der Selbstverbrennung Jan Palachs, präsentiert das Bode Quartett die Musik Kurt Hauschilds, der sich in seinem achten Streichquartett intensiv mit diesem Thema auseinandersetzte.

Kurt Hauschild wurde 1933 in Berlin geboren und lebte im ehemaligen Ostsektor der Stadt . Er studierte zunächst Philosophie und wandte sich dann der Mathematik zu, welche er bis zum Jahre 1985 ausübte. Schon in seiner Jugendzeit musizierte und komponierte er, verbarg jedoch sein Schaffen bis zur Wende 1989 vor der Öffentlichkeit.
Seine Kompositionen schließen zwölf Streichquartette, neun Klaviersonaten sowie weitere Kammer- und Klaviermusik mit ein. Seine Vorbilder sind die Komponisten der Wiener Klassik. Der Komponierstil, den Hauschild verfolgt, ist Ausdruck seiner weltanschaulichen Position, die sich dem Geist der Aufklärung verpflichtet fühlt. Er komponiert ausschließlich tonal.

 

Aktuelle CD

Bode Quartett HauschildDas 8. Quartett ist das einzige Quartett Hauschilds, das einen konkreten Anlass hat: Die Selbstverbrennung Jan Palachs auf dem Wenzelsplatz in Prag nach der sowjetischen Invasion in die CSSR 1969. Die Hoffnungslosigkeit und Verzweifung der damaligen Zeit wollte Kurt Hauschild musikalisch ausdrücken.

Für 16,85 € + 2,80 € Verpackungs- und Versandkosten-pauschale können Sie die CD direkt bei uns erwerben.

Bestellungen bitte an: mip@music-in-progress.com

 



Anna Barbara Kastelewicz – Barockvioline

Anna-Barbara-Kastelewicz

© A.Kleuker

Ihre musikalische Ausbildung als Violinistin erhielt Anna Barbara Kastelewicz an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin und an der Guildhall School of Music and Drama in London bei Professor Yfrah Neamen und im Zusatzstudium Barockvioline bei Rachel Podger. Ein weiterer Studienaufenthalt führte sie zu Professor Mauricio Fuks an die Indiana University in Bloomington/Indiana in den USA.

Sie gründete zwei Projektorchester, das neue barockorchester berlin und das neue konzertorchester berlin, die sie als künstlerische Leiterin und Konzertmeisterin selbst führt.

Als Solistin mit Orchester, aber auch mit einem Violin-Solo-Programm ist sie national und international gefragt. Kürzlich führten sie Konzertreisen nach Istanbul, Usbekistan und Afghanistan.

Auf Ihrer Barockvioline spielt Anna Barbara Kastelewicz Violin-Solo-Programme der klassischen Barockliteratur – von Früh- bis Hochbarock.

Als Solistin mit Orchester bringt sie mit Vorliebe die Concerti von Bach, Vivaldi und Nardini zur Aufführung.

Anna Barbara Kastelewicz arbeitet in verschiedenen kammermusikalischen Formationen.

Sie ist als Lehrbeauftragte an Hochschulen für Musik tätig. Intensiv widmet sie sich der Musikwissenschaft mit der Edition und Interpretation zeitgenössischer Komponisten.

Christoph Timpe – Barockvioline

Cristoph Timpe

© Lorenzo Franzi

Christoph Timpe wurde in Freiburg/Br. geboren und erhielt im Alter von sechs Jahren seinen ersten Violinunterricht. Er studierte Musikwissenschaft und Ingenieurwesen und war mehrere Jahre als Ingenieur tätig.

Seit 1993 widmet er sich ausschließlich der Barock-Violine. Er studierte bei Micaela Comberti in London und in Köln bei Reinhard Goebel, dessen Unterricht ihm selbstständige Lösungen in violintechnischen, stilistischen sowie musikalischen Belangen ermöglichte. In dieser Zeit begannen auch die Engagements durch namhafte Barock-Orchester und -Ensembles.

Wenige Jahre später gründete Christoph Timpe das Ensemble Accademia per Musica, mit dem er bis 2013 vor allem in Deutschland und Italien unterwegs war und mehrere CDs eingespielt hat. Dabei konnte er das Violinrepertoire des neapolitanischen Barock wiederentdecken und auf drei CDs vorstellen, im Fokus standen hier die Geiger und Komponisten Nicolò Fiorenza und vor allem Angelo Ragazzi. Timpes Recherchen richteten sich überdies auf die römische Violinmusik vor und um Corelli, ein Bereich, für den das vielseitige Schaffen des Violin-Virtuosen Carlo Ambrogio Lonati eine bedeutende Rolle spielt. Er dokumentiert seine Repertoireforschung auch durch musikwissenschaftliche Beiträge.
Seit 2014 befasst sich Christoph Timpe mit den Werken für Violine solo von J. S. Bach und ihren unerschöpflichen violintechnischen, aufführungpraktischen und interpretatorischen Herausforderungen.
Seit 2022 ist Timpe Mitglied des Bode Quartetts in Berlin, mit dem er das Reperoire des klassischen Streichquartetts auf Originalinstrumenten erarbeitet.

Christoph Timpe ist leidenschaftlicher Verfechter der historischen Aufführungspraxis. Zu seiner Überzeugung, dass ein Kunstwerk in seiner ursprünglichen Gestalt am wirkungsvollsten ist, tritt die enorme Faszination, die die frühneuzeitliche Welt auf ihn ausübt. Kunst- und kulturhistorische Interessen bereichern und strukturieren seine musikalische Interpretation, sein vertrauter Umgang mit Manufakten des 17. und 18. Jahrhunderts erdet ihn in stilistischen und aufführungspraktischen Belangen. Eine profunde Kenntnis der italienischen Kunst, Kultur und Sprache schließlich verleiht Timpe gerade im italienisch geprägten Repertoire besondere Tiefenschärfe.

Paul Livingston – Barockviola

Stefano-Marcor

© P.Livingston

Paul Livingston genießt eine vielfältige Karriere als Kammer-, Session- und Orchesterbratschist in Berlin und London.

In jüngster Zeit ist er unter anderem mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin und der Kammerakademie Potsdam aufgetreten und war Gastsolist bei der Welsh National Opera, dem RTE National Symphony, dem Dogma Chamber Orchestra Detmold und dem Brandenburgischen Konzertorchester. Von 2013-18 war Paul Mitglied des European Union Chamber Orchestra.

Als Studiomusiker ist Paul regelmäßig in den Abbey Road, AIR und Teldex Studios gefragt, wo er an Soundtracks für Filme wie Mission Impossible, The Batman und Avengers:Endgame mitwirkt. Im Bereich der Kammermusik ist Paul Mitglied des Bode Quartetts und des Berliner Viola Quartetts.

Paul stammt ursprünglich aus Perth und studierte zunächst bei Angus Anderson an der Aberdeen City Music School. Nach einer Zeit als Stipendiat am Royal Conservatoire of Scotland studierte Paul privat bei Igor Ozim und bei Bruno Giuranna an der Accademia Stauffer in Cremona, Italien. Dort gab er 2018 sein Recital-Debüt im Museo del Violino.

Paul spielt auf einer Cremoneser Bratsche von Eva & Christo Marino, 2014.

Dmitry Sokolov – Barockcello

Dmitry-Sokolov

© K.Neumann

Dmitry Sokolov studierte am staatlichen St. Petersburger Konservatorium und schloss sein Diplom mit Auszeichnung ab. Schon als Student interessierte er sich für historische Aufführungspraxis. Als Gründungsmitglied von Musica Petropolitana gewann er  erste Preise bei Wettbewerben 1990 in Manchester und 1993 in Amsterdam. D. Sokolov hat bei renommierten Festivals in Europa und in der USA gespielt und gemeinsam mit namhaften Musikern wie Ph. Jaroussky, E. Kirkby, M. Chance und A. Liubimov Kammerkonzerte gegeben und Aufnahmen gemacht. Sokolov unterrichtete Barockcello und Kammermusik am staatlichen Tschaikowsky Konservatorium Moskau und leitete Meisterklassen in Russland, Deutschland, Schweden und in Großbritannien.

Laure Mourot – Traversflöte

Laure Mourot erhielt ihre Ausbildung mit der Querflöte bei Prof. Benoît Fromanger an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Anschließend widmete sie sich dem Studium der Traversflöte bei Prof. Cristoph Huntgeburth an der Universität der Künste Berlin.

Sie unterrichtet Traversflöte an der Musikschule Lübeck und Querflöte und Kammermusik an der deutsch-französischen Musikschule und am Musikgymnasium Carl-Philipp-Emanuel-Bach in Berlin.

2007 gründete sie das Duo Flöte-Akkordeon „neu²“ mit dem sie zeitgenössische Kompositionen für diese ungewöhnliche Besetzung zur Aufführung bringt.

Sie ist Mitglied im „Bode Flöten-Quartett – Solisten des neuen barockorchesters berlin“.

Zeitlose Klassik des Streichquartetts: Vorläufer, Vollender und Reflektion

Maddalena Laura Lombardini Sirmen (1745 – 1818), Quartett Nr. 4
Kurt Hauschild (*1933), Streichquartett Nr. 2 (KHV-Nr. 2.3)
Juan Crisóstomo de Arriaga (1806-1826), Streichquartett Nr. 1 in d-moll
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Streichquartett KV 458 („Jagd-Quartett“)

lebhafte klassisch-romantische Konversationen zu viert

Wolfgang Amadeus Mozart, Streichquartett in G-Dur, KV 156 (134b)
Josef Haydn (1732-1809), Streichquartett in g-moll op. 74 Nr. 3 („Reiterquartett“)
Antonín Dvořák (1841-1904), Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96 („Amerikanisches“)

Sonnige Streichquartettkunst

Maddalena Laura Lombardini Sirmen, Quartett in G-Dur
Kurt Hauschild, Streichquartett Nr. 11 im Stile der Wiener Klassik
Josef Haydn, Streichquartett op. 20, Nr. 1 („Sonnenquartett“)

Wiener Klassik

Wolfgang Amadeus Mozart, Quartett in G-Dur
Kurt Hauschild, Quartett Nr. 12 im Stile der Wiener Klassik
Josef Haydn, Streichquartett op. 64, Nr. 5 („Lerchenquartett“)

Bode Quartett & guest: Laure Mourot, Traversflöte

Wolfgang Amadeus Mozart, Flötenquartett in G-Dur
Kurt Hauschild, Flötenquartett
Wolfgang Amadeus Mozart, Flötenquartett in D-Dur